Mittwoch, 25. Februar 2015

Lügenpresse

>>> Artikel in der FAZ über wohlfeilen Antifaschismus und die daraus resultierenden Reflexe in Politik, Medien und Gesellschaft. Appetizer: "Denn das ist ja das einzig greifbare Ergebnis des ständig medial angefeuerten Antifaschismus: Schuld und Verantwortung liegen bei den anderen, man kann sie weit von sich schieben und sich einbilden, man habe mit alldem nichts zu tun. ... Bei dem zwanghaften Versuch, immer und überall die braune Gefahr aufzuspüren (um sich dann in moralischer Empörung dagegen auflehnen zu können), kommt es immer wieder zu wüsten gedanklichen Verirrungen und haarsträubenden Fehlurteilen."

>>> Und nachdem die FAZ geklärt hat, wie schnell man sich in der Rechtsecke wiederfinden kann, grandioser Rant in der Schweizer NZZ über die deutsche Medienlandschaft. Appetizer: "Auf das Neue im Erscheinungsbild der Demonstranten, auf ihre unbeholfenen Kommunikationsformen, zu denen lange Zeit auch die bewusste Verweigerung von Medienkontakten gehörte, und auf einige Reizwörter in den Parolen haben die tonangebenden Medien nicht mit ergebnisoffener Recherche, sondern mit gewohnten Reflexen reagiert. Obwohl die klare Mehrheit der Demonstrationsteilnehmer gewaltfrei und ohne extremistische Forderungen auftrat und obwohl gelegentlich sogar entspannt-ironische Verhaltensweisen zu beobachten waren, herrschte eine Verdachtsberichterstattung, die darauf lauerte, hinter der Fassade den Nazi zu enttarnen."

Der Punkt ist: Politik und Medien versäumen es, Vertreter der Kontroverse in ausreichendem Maße bewusst zu Wort kommen zu lassen, und zwar im Vorfeld parlamentarischer Entscheidungen. Jetzt kann man das zwar als anstrengend und nervig empfinden, aber wenn in den Parlamenten die Kontroverse nicht geführt wird, dann suchen sich jene Bevölkerungsteile, die sich in der Diskussion überhaupt nicht dargestellt fühlen, früher oder später ihr Ventil. Bspw. in Form von Pegida, eben als APO Zwo-Null.